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Dienstag, 7. September 2010

Inception - ein nachbehandelter, eingepflanzter Gedanke



Nummer zwei in diesem Blog ist ein kleiner Ausflug; ein kleiner Rückblick auf den Kino-Sommer-Blockbuster des Jahres. 
Wohl kaum ein anderer Film wurde derart sehnsüchtig in diesem Jahr erwartet, als "Inception". 
Bei kaum einem anderen Film wurde - schon vorher - derart großzügig mit recht eindeutigen Lobhudeleien umgegangen. Von nicht weniger als einem gottverdammten Meisterwerk war/ist da die Rede. 
Vom Untergang des dummen, weil proletarischen Popcorn-Streifens, der zwar unterhalten - aber nicht nachdenken will. Am Ende bleibt die Gewissheit: Christopher Nolan hat einen guten Film gemacht. Einen ganz guten Film. Aber das waren seine Vorgänger, insbesondere "Memento" und "Prestige" ebenfalls. Gut > gerne. Von mir aus auch: sehr gut. Aber Meisterwerk... ? 

Christopher Nolan... 
Das ist so eine Sache mit diesem Mann. 
Auf der einen Seite ist er echt begabt, geradezu begnadet. 
Ein "echter" Regisseur. 
Einer, der sich auch populären und medial gehypten Themen nicht beugt. 
Wenn die Industrie schreit: "Wir machen jetzt dreiviertel unserer Filme in 3-D", dann zeigt er ihnen den Mittelfinger. Da will er nicht mitmachen, das sei nicht seine Baustelle und seine Filme wirken nach seinem Befinden auch in zwei Dimensionen außerordentlich gut.

Nolan ist der Mann, der vor fünf Jahren einer der beliebtesten Comic-Figuren eine amtliche Reanimierung verpasst hat: Batman, dem dunklen Ritter.
Zu Zeiten, als man das Franchise als nicht mehr brauchbar einstufte, weil Joel Schumacher und Warner Brothers es mit "Batman forever" und "Batman and Robin" in bis dato ungeahnte Bahnen des Fremdschämens (man erinnere sich mit Wolllust an George Clooneys Batman-Nippel-SM-Suit, oder Jim Carreys herrlich abgedrehter Overacting-Riddler-Performance) trieben, blies Nolan 2005 zum Gegenangriff. 
Mit neuem Konzept, neuer Besetzung und neuer Motivation wurde - nach den skurril und wunderschönen, weil gothischen Ausflügen eines Tim Burton - ein neuer, verdienter Batman geboren. 
2008 dann gelang ihm ein Paukenschlag: während man sich gerade von seinem - bis heute - besten Film: "Prestige" erholt hatte, erblickte eines der besten, weil ambivalentesten Leinwandmonster das Licht der Lichtspielhäuser: der Joker. Herrlich interpretiert von einem herrlich obzönen Heath Ledger, der sich mit dieser Rolle wohl einen Meilenstein gesetzt haben dürfte.
Umso erstaunlicher war dann die Tatsache, dass Nolan nach dem Erfolg von "The Dark Knight" nicht direkt an der dritten Verfilmung des Fledermaus-Franchises arbeitete, sondern einem seiner Lieblingsprojekte Vorzug gab: Inception

Monatelang bereitete man die Fans auf diesen Film vor, verriet in Teasern und Web-Promos nicht viel; eigentlich gar nichts und nicht nur Fanboys dürften dann beim ersten richtigen Trailer ein fettes: "What the fuck"-Fragezeichen in ihre Köpfen (respektive: in ihre Gedanken) eingepflanzt bekommen haben. Da sah man plötzlich Bilder - so formvollendet schön, so abgefahren und trotzdem realistisch, dass man förmlich eintauchen wollte in diese Welt. 
Man bekam mit, dass es wohl um Träume geht - und um einen Mann (Leonardo DiCaprio), der es sich mit ein paar Mitstreitern zur Aufgabe gemacht hat, die Träume mächtiger Männer zu manipulieren, um dort Gedanken aus dem Unterbewusstsein eben jener zu extrahieren... Ah ja, alles klar. Danke. Verstehe. Nein, verstanden wurde bis dato noch gar nichts.

Dann war plötzlich Juli und der Film lief an. Und wie er das tat. Der Hype, die Maschinerie war nicht mehr aufzuhalten. 
DiCaprio hier, DiCaprio da. 
Zugegeben: seine Rolle ist interessant; das auf ihn zugeschnittene Drehbuch intelligent. Aber hat es denn bis heute keiner gemerkt: bereits ein halbes Jahr vorher hat unser Leo bereits in Scorseses Meisterwerk: "Shutter Island" einen fast perfekten Twin zu seinem "Inception"-Part abgeliefert. Nur konnte er in dem Psycho-Thriller weitaus besser brillieren, war freier und ungezwungener. In "Inception" hat man das Gefühl, dass er nie wirklich zur Höchstform aufläuft, sondern hinter seinem (wirklich vorhandenem) Talent ansteht. 
Und der Rest der Besetzung? Mitunter wirklich beiläufig, fast unwichtig. 
Gut, Ellen Page ist süß. Keine Frage. Zuckersüß. 
Aber der Rest? Blass. Blasser. Schon wieder fast vergessen.

Die Effekte? Zweifellos grandios. Wenn sich die Traumwelten entfalten, dann kippt einem die Kinnlade nach unten, und das für mehrere Minuten. Fantastische visuelle Effektmeilensteine. 

Der Score? Hans Zimmer. Der Mann kann es. Das Hauptthema ist einfach eine Wucht. Wuuuucht.

Die Action-Szenen sind gut, vielfältig. Manchmal allerdings auch mir etwas too much.
  
Und dann bleibt noch die - hoch gelobte - Story: für manchen schwer verdaulich, die verschiedenen Traumebenen. Das Ende (das hier - wie die eigentliche Story in jedem Film, der hier rezensiert wird - natürlich nicht gespoilert wird) verwirrend. Nachdenklich. Philosophisch. Aber wirklich gut gemacht. 

Alles in allem bleibt die Frage: haben wir es hier - wie von vielen lautstark geschrien - mit einem Meisterwerk zu tun?
Nein. Kein Meisterwerk. Dafür fehlt dem Film die letzte Konsequenz. Der letzte Funke Spannung und Selbstaufgabe. Er ist zu sehr damit bemüht intelligent zu sein, anstatt die Eindrücke sacken zu lassen. Er will die Leute mit atemberaubenden Bildern fesseln, vergisst aber hin und wieder zu ruhen. Die Actionsequenzen sind teilweise grandios, teilweise arg berechenbar. Darunter leidet im Gesamtkontext nicht nur das (eigentlich tadellose) Schauspiel DiCaprios, sondern der gesamte Spannungsbogen.

Dennoch: "Inception" ist ein visuell beeindruckendes Erlebnis. Eine Achterbahnfahrt der Gefühle. Rauf, runter. Gut, schlecht. Das Ende ein Vorschlaghammer. Hoch verdiente:

70%

Sonntag, 5. September 2010

The Expendables

Nummer eins (wenn wir von meiner Laudatio zu Ehren der Blogerstellung von vor ein paar Minuten einmal gnädig hinwegsehen) in diesen Tagen, einen Tusch bitte...prima, danke - zurück zum Geschäft.

Wo waren wir stehengeblieben? Ach ja, der Hype in den letzten Wochen sind ja die gnadenlos gealterten, wenig charmanten, immer sportlichen und sportlich gebotoxten Altheroen der kompletten achtziger Jahre Testosterongesellschaft: the expendables, zu deutsch: die Entbehrlichen, Verzichtbaren.

Der Film wäre gerne eine stilvolle Hommage an die vergangenen Tage der Kunstblutpäckchen unter Feinripphemdchen; eine ironisch augenzwinkernde Verbeugung vor den turbolenten schießwütigen Superstars und deren arglistigen, hoch sarkastischen, bitterbösen Gegenspielern (neudeutsch: Bad-Ass(es, pl.) - ist aber leider "nur" eins: ein gut gelaunter Schnellimbiss für Feuerwerk-Nostalgiker, die sich auch beim Anblick von computergenerierten, in zwei Hälften geschossenen Terroristen nicht aus ihrer Faszination für muskelbepackte Althelden herausreißen lassen.

Sei`s drum, gönnen wir es ihnen; ich gehöre schließlich auch zu der "die hard" - Generation, die sich schon seit geraumer Zeit mit viel Wonne und Sehnsucht an die guten "alten" Action-Tage zurückerinnert, wo Männer noch Männer (und Cynthia Rothrock) sein konnten, Einschusswunden und Blutspritzer noch handgemacht und One-Liner politisch unkorrekt waren.

Heute, im Zeitalter der (Michael) Bayschen Zitterkrankheit, des CGI-Overkills und "null-Spannungsbogen" Filmchen, wirkt dann ein "Expendables" - trotz offensichtlich zu großer Zugeständnisse an heutige Sehgewohnheiten - wie eine Frischzellenkur für die über viele Jahre ausgetrockneten Tränendrüsen der (vorwiegend männlichen) Actionfilmliebhaber.

Natürlich: die Story ist banal - gerade zu lächerlich. Keiner Rede, ja noch nicht einmal das Papier wert, auf dem sie gedruckt wurde, aber mal Butter bei die Fische: "Phantom Commando", "Universal Soldier", oder die gute, alte "Cobra" waren auch nicht unbedingt Arthouse-Meisterwerke. Von daher...

Die Story muss man vernachlässigen, dafür sollte dann der (eben [zu] viel) gehypte Cast wieder Boden gut machen, schließlich lassen Namen wie Sylvester Stallone (der nebenbei auch - wiedermal - Regie führte), Mickey Rourke, Dolph Lundgren, Bruce Willis, Jet Li, Eric Roberts, Jason Statham und Steve Austin (um nur einige zu nennen) das Herz eines jeden Baller-Manns höher schlagen. Hier liegt dann leider auch der, neben der zu offensichtlichen Neigung für (schlechte) computergenerierte Blutspritzer und Explosionseffekte, größte Kritikpunkt der Action-Odyssee: die (kaum vorhandene) Screentime einiger Akteure.

Während Stallone (berechtigterweise) und Statham (leider Gottes) den größten Teil der Handlung gemeinsam, Hand-in-Hand und gut gelaunt durch die Welt fliegen, um einen Diktator und dessen Gefolge auszuspähen, gucken Dolph Lundgren (der hier, in den wenigen Minuten seines Schaffens wirklich gut ist) und der Rest der Söldnertruppe ziemlich dumm aus der Wäsche. Besonders der - in vielen Internetforen - groß angekündigte Auftritt vom Gouvernator himself dürfte wohl kaum mehr als eine - nette - Fanverbeugung sein.

Was bleibt ist bleihaltig: gute Action wechselt sich mit hanebüchener Wackelkamera ab; Statham hat zuviel - Lundgren zuwenig Screentime und das Blut ist zu rot und zu künstlich.
Sonst kann man eigentlich nur sagen: Stallone - Mission accomplished!
Teil zwei kann (eigentlich) kommen. Hoffentlich mit Van Damme, Dudikoff und Seagal. Und ohne Statham.

75%

Ein weiterer Filmblog... Ja!

Hallo Freunde,


bevor ihr denken werdet: warum zum Teufel gibt es jetzt einen weiteren Blog über Filme? Was soll der Mist? Den Quatsch kann ich doch auch auf tausend anderen Webseiten lesen - und viele davon sind auch schöner gestaltet, als dieser einfarbige Brei mit der hellroten Seife im Hintergrund... Braucht also kein Mensch, weg damit.
Bevor ihr euch jetzt abwendet, den linken Mauszeiger mit eurem Zeigefinger ganz langsam auf das große, rote X bewegt und diesen Sätzen damit ihrem ungelesenen Schicksal überlasst, bitte ich euch trotzdem um einen kleinen Moment eurer Aufmerksamkeit.


Natürlich ist dies nur "ein weiterer" Blog über Filme. Filme aus allen Genres und allen Ländern, wobei (und daraus einen Hehl zu machen wäre nicht nur töricht, sondern auch heuchlerisch) US-amerikanische Filmküche den Großteil der Speisekarte ausmachen wird. Aber hin und wieder wird sich auch ein deutscher, spanischer, mexikanischer und/oder italienischer Streifen auf dieser Seite verirren, nur um dann anschließend über den Klee gelobt, oder unter den Erdboden getreten zu werden.


Wie viele andere meiner verehrten Hobby-Kollegen auch, widme ich dem rezipieren von Filmen einen (früher viel zu großen, mittlerweile doch recht angenehmen) Teil meiner Freizeit. Während in der Vergangenheit das Horror.- und Action-Genre einen recht großen Prozentsatz meiner Favourites ausmachten, genieße ich heute genauso gerne, nein - eigentlich noch lieber- Dramen, intelligente Komödien und Thriller.


Aus dem "Gore-Kiddie" von früher ist ein - in allen Belangen - reiferer und kritischerer Konsument geworden, der sich auch nicht mehr davor scheut, um allzu drastische Ausuferungen des Splatter-Kinos einen konsequenten Bogen zu machen. Irgendwie klang der letzte Satz ekelhaft altklug und erhoben zeigefingrig. Naja, seht es einfach als Zusatzinfo über meine Person an.


Dennoch: ein Blog bedeutet natürlich auch eine Informationspflicht gegenüber meinen (hoffentlich exponentiell wachsenden) Lesern *hüstel, hüstel*, und damit verbunden eine selbstauferlegte Fresspflicht von auch von mir nicht ganz bevorzugten filmischen Machwerken, nur damit der Leser - und damit du- glücklich ist.
Was wäre also eine Filmrezension ohne den, der sie liest.


In diesem Sinne:
...fällt mir kein passender One-Liner ein.


Dennis


PS: Warum eigentlich ein Layout mit "Fight Club"-Seife? 
Ganz einfach: ist toll, der Film.
 Lieblingsfilm.
 Inspiration.
 Pflicht"lektüre" (genauso wie die literarische Vorlage von Chuck Palahniuk im Übrigen).
Wer es also - aus welchen unverständlichen Gründen auch immer - bislang verpasst haben sollte, sich Brad Pitt und Edward Norton beim gegenseitigem Fressepolieren anzugucken, dem kann ich nur wärmstens empfehlen, dies sofort nachzuholen.


Ende der Durchsage.