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Sonntag, 5. September 2010

The Expendables

Nummer eins (wenn wir von meiner Laudatio zu Ehren der Blogerstellung von vor ein paar Minuten einmal gnädig hinwegsehen) in diesen Tagen, einen Tusch bitte...prima, danke - zurück zum Geschäft.

Wo waren wir stehengeblieben? Ach ja, der Hype in den letzten Wochen sind ja die gnadenlos gealterten, wenig charmanten, immer sportlichen und sportlich gebotoxten Altheroen der kompletten achtziger Jahre Testosterongesellschaft: the expendables, zu deutsch: die Entbehrlichen, Verzichtbaren.

Der Film wäre gerne eine stilvolle Hommage an die vergangenen Tage der Kunstblutpäckchen unter Feinripphemdchen; eine ironisch augenzwinkernde Verbeugung vor den turbolenten schießwütigen Superstars und deren arglistigen, hoch sarkastischen, bitterbösen Gegenspielern (neudeutsch: Bad-Ass(es, pl.) - ist aber leider "nur" eins: ein gut gelaunter Schnellimbiss für Feuerwerk-Nostalgiker, die sich auch beim Anblick von computergenerierten, in zwei Hälften geschossenen Terroristen nicht aus ihrer Faszination für muskelbepackte Althelden herausreißen lassen.

Sei`s drum, gönnen wir es ihnen; ich gehöre schließlich auch zu der "die hard" - Generation, die sich schon seit geraumer Zeit mit viel Wonne und Sehnsucht an die guten "alten" Action-Tage zurückerinnert, wo Männer noch Männer (und Cynthia Rothrock) sein konnten, Einschusswunden und Blutspritzer noch handgemacht und One-Liner politisch unkorrekt waren.

Heute, im Zeitalter der (Michael) Bayschen Zitterkrankheit, des CGI-Overkills und "null-Spannungsbogen" Filmchen, wirkt dann ein "Expendables" - trotz offensichtlich zu großer Zugeständnisse an heutige Sehgewohnheiten - wie eine Frischzellenkur für die über viele Jahre ausgetrockneten Tränendrüsen der (vorwiegend männlichen) Actionfilmliebhaber.

Natürlich: die Story ist banal - gerade zu lächerlich. Keiner Rede, ja noch nicht einmal das Papier wert, auf dem sie gedruckt wurde, aber mal Butter bei die Fische: "Phantom Commando", "Universal Soldier", oder die gute, alte "Cobra" waren auch nicht unbedingt Arthouse-Meisterwerke. Von daher...

Die Story muss man vernachlässigen, dafür sollte dann der (eben [zu] viel) gehypte Cast wieder Boden gut machen, schließlich lassen Namen wie Sylvester Stallone (der nebenbei auch - wiedermal - Regie führte), Mickey Rourke, Dolph Lundgren, Bruce Willis, Jet Li, Eric Roberts, Jason Statham und Steve Austin (um nur einige zu nennen) das Herz eines jeden Baller-Manns höher schlagen. Hier liegt dann leider auch der, neben der zu offensichtlichen Neigung für (schlechte) computergenerierte Blutspritzer und Explosionseffekte, größte Kritikpunkt der Action-Odyssee: die (kaum vorhandene) Screentime einiger Akteure.

Während Stallone (berechtigterweise) und Statham (leider Gottes) den größten Teil der Handlung gemeinsam, Hand-in-Hand und gut gelaunt durch die Welt fliegen, um einen Diktator und dessen Gefolge auszuspähen, gucken Dolph Lundgren (der hier, in den wenigen Minuten seines Schaffens wirklich gut ist) und der Rest der Söldnertruppe ziemlich dumm aus der Wäsche. Besonders der - in vielen Internetforen - groß angekündigte Auftritt vom Gouvernator himself dürfte wohl kaum mehr als eine - nette - Fanverbeugung sein.

Was bleibt ist bleihaltig: gute Action wechselt sich mit hanebüchener Wackelkamera ab; Statham hat zuviel - Lundgren zuwenig Screentime und das Blut ist zu rot und zu künstlich.
Sonst kann man eigentlich nur sagen: Stallone - Mission accomplished!
Teil zwei kann (eigentlich) kommen. Hoffentlich mit Van Damme, Dudikoff und Seagal. Und ohne Statham.

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